Vereinsleben im Imkerverein Saarbrücken
Das Bienenjahr
Bienen bei der Arbeit!
Mit die ersten gedeckten Tafeln im zeitigen Frühjahr finden die Bienen bei der Salweide vor. Hier wird reichlich Pollen und Nektar gesammelt, um die junge Brut mit frischem Futter zu versorgen. Wobei in diesem lauen Winter die Völker mutmaßlich gar nicht aus der Brut gegangen waren.
Bald geht's wieder los!
Die ersten Sonnenstrahlen hatten im Februar unsere fleißigen Helferinnen schon ins Freie gelockt. Mit dicken Pollenhößchen bepackt, sind sie Abends heimkekehrt.
Ein Schwarm geht ab!
Spätestens im Mai heißt es für den Imker: Aufgepasst! Die Bienenvölker wachsen nun so stark an, dass sie sich eine neue Königin heranziehen. Kurz bevor diese das Licht der Welt erblickt, packt "die Alte" die Hälfte Ihres Volkes und die Hälfte ihres Honigs ein, und sucht das Weite.
Ein Schwarm hängt am Ast!
Nach kurzer Zeit sammelt sich das geschwärmte Bienenvolk an einem Ast (aber auch schon einmal an einem Fahrradsattel).
Ein Schwarm wird gefangen!
Der Imker besprüht nun den Schwarm mit Wasser, um die Bienen zu beruhingen und träge zu machen und schüttelt sie in eine Kiste oder einen Eimer. Dies kann auch in luftiger, schwindelerregender Höhe stattfinden.
Auf zum Endspurt!
Im Juni und Juli nutzen die fleissigen Helferinnen jede Gelegenheit, um für den Winter Vorräte anzulegen. Wenn die Bienen hier viel eintragen, freut sich auch der Imker!
Mörderhitze!
Wenn es abends so richtig warm wird, hängen die Bienen gerne vor ihrem Flugloch "rum". In den Beuten wird es über Nacht richtig eng, da alle "Flieger" abends zur gleichen Zeit zu Hause sind. Da muss man (Biene) schon mal im Freien übernachten.
Der Eintrag in vollem Gange
Die ersten warmen Tage nach Ostern herrscht Hochbetrieb an den Beuten. Die fleißigen Sammlerinnen tragen Pollen (für die Brut) und Nektar (als Nahrung und Vorrat) in die Beute, soviel sie tragen (und finden) können. Da derzeit aber alle Obstbäme in voller Tracht stehen, fällt ihnen das nicht schwer.
Was machen die Bienen eigentlich im Winter?
(Text: Silvia Posenauer.)
Die Bienenstöcke stehen – wie in allem anderen Monaten auch – draußen im Freien. Die Bienen brauchen keine Decken und keine Wärmeflasche, denn die Bienen wärmen sich untereinander selbst. Im Bienenstock leben im Dezember ca 10 000 Bienen. Sie knuddeln sich zusammen zur sogenannten »Wintertraube«. In der Mitte der Traube sind es bis zu 35 Grad Celsius – dort sitzt Ihre Majästät: Die Königin. Außen an der Traube sitzen die »Mantelbienen«. Sie hängen ihre Flügel aus den Gelenken aus. Mit der kräftigen Flugmuskulatur wird fleißig gezittert. Damit wird die notwendige Wärme erzeugt unabhängig davon, ob es draußen Null Grad oder 10 Grad unter Null sind. Für die Mantelbienen ist das einerseits ziemlich anstrengend und andererseits ziemlich kalt am Po. So wird diese Postion immer abwechselnd von verschiedenen Bienen eingenommen. In dieser Zeit ernähren sich die Bienen vom Winterfutter, dass ihnen der Imker oder die Imkerinnen im Sommer und Herbst als Ersatz für den Honig geben haben. Die Winterbienen leben ca. sechs Monate lang. Solange die Außentemperaturen nicht über 10 Grad plus sind, bleiben die Bienen in den Bienestöcken und fliegen nicht aus. Wenn es in den Wintermonaten einmal wärmer sein sollte fliegen die Bienen manchmal aus zum sog. »Reinigungsflug«, sprich zur Toilette.
Und was machen die Imker im Winter?
(Text: Silvia Posenauer.)
Am besten sie wärmen sich und futtern auch. Sie können aus dem Bienenwachs Kerzen gießen, sich auf Vereinstreffen gesellig unterhalten, sich fortbilden, Weihnachten feiern, in den Urlaub fahren und vieles mehr... Denn an den Bienenstöcken gibt es in den Monaten Oktober bis Februar nur einmal etwas zu tun: Die Bienen gegen den Parasiten Varroamilbe behandeln. Wer Lust hat, baut selbst neue Bienenstöcke oder renoviert die alten. Auch muss im Wabenlager kontroliert werden, ob sich keine Wachsmotten eingenistet haben.